December 15, 2022

Die besten Schneeschuhwanderungen in der Steiermark

Bei uns geht's weiter mit den besten Schneeschuhtouren aus dem Rother Schneeschuhführer Steiermark. Elisabeth Zienitzer und Silvia Sarcletti haben drei der besten Touren für euch ausgewählt: auf die Frauenalpe, auf den Rosenkogel und auf die Guschen.

Frauenalpe, 1997 m

Der Hausberg der Bezirkshauptstadt Murau

Das ehemalige Skigebiet Frauenalpe, im steirischen Teil der Gurktaler Alpen, ist ein ideales Ganzjahres-Wanderareal. Hier finden wir gemütliche Auf- und Abstiege und herrliche Ausblicke während des gesamten Weges und einen Gipfel auf knapp 2000 m Seehöhe, der auf einer weichen Almkuppe liegt, die in Richtung Süden steil abbricht. Nach dieser abwechslungsreichen Schneeschuhwanderung empfiehlt es sich, noch ein bisschen Zeit in Murau zu verbringen: einer Stadt, die mit Begriffen wie Holz, Bier, Kultur und Namen wie Anna Neumann, Ulrich von Liechtenstein und Schwarzenberg eng verbunden ist. Ein Spaziergang durch die Altstadt und ein Glas Murauer Bier in einem der gastfreundlichen Lokale sind ein krönender Abschluss für diese schöne Schneeschuhwanderung.

 

Höhenprofil Frauenalpe

© Rother Bergverlag

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Murauer Hütte, 1583 m, von Murau, 829 m, über eine 8 km lange, asphaltierte Bergstraße gut zu erreichen.
Anforderungen: Leichte, abwechslungsreiche Schneeschuhtour mit Gipfel.
Orientierung: Einfach, meist Spuren vorhanden, beim Abstieg vom Oberberg bis zur Käsereihütte ist guter Orientierungssinn notwendig.
Exposition: Nord, Nordwest, Rücken im Abstieg Nordost.
Lawinengefahr: Selten lawinengefährdet.
Einkehr-/Übernachtungsmöglichkeit: Murauer Hütte (AV-Hütte), Tel. +43 664 5120892, www.murauerhuette.at; Hotel Lercher in Murau, Tel. +43 3532 2431, www.lercher.com.

Landkarte Frauenalpe

© freytag & berndt

Vom Parkplatz bei der Murauer Hütte (1) gehen wir ein kleines Stück entlang der Straße zurück. Kurz vor dem Alpengasthof Krische verlassen wir die Straße nach links, meist ist hier bereits eine Ski- bzw. Schneeschuhspur zu erkennen. Vorerst führt ein schöner breiter Weg leicht bergab und dann eben dahin. Nach einer starken Linkskurve ist auf einem Baum eine Farbmarkierung (Pfeil) zu sehen. Hier gehen wir rechts bergauf und folgen der Markierung.
Gleich geht es wieder eben bis leicht bergab weiter. Entlang des Wegs sind keine Markierungen mehr sichtbar, wir halten uns aber immer geradeaus und folgen der breiten Forststraße. Schöne Blicke auf die Murauer Berge und das Skigebiet Kreischberg begleiten uns auf dem Forstweg inmitten freier Wiesenflächen in einer idealen Schneeschuhlandschaft. Bei einem Hinweisschild (»Frauenalpe«) geht es nun links bergauf. Wer hier eine kleine Pause machen will, sollte noch ein paar Meter geradeaus bis zur Troghütte (2), 1816 m (im Winter geschlossen), weiterstapfen – ein herr­liches Platzerl!

Kleiner Abstecher zur Troghütte

Wir bleiben auf dem markierten Wanderweg, der oberhalb der Troghütte scharf links durch einen Lärchen-Zirbenwald führt, der mit zunehmender Höhe immer lichter wird. Wir folgen der rot-gelben Markierung und gehen geradeaus durch eine Waldschneise bergauf. Wir kommen am Murmel­felsen, 1884 m, einem großen Felsen mit einem Holzgipfelkreuz, vorbei, steigen bei der Weggabelung über den Zaun und halten uns in Richtung Frauenalpe-Gipfel. Das letzte Wegstück verläuft über eine schöne, freie Almfläche mit einzeln stehenden Bäumen. Der Weg steigt gleichmäßig an, wir halten uns immer geradeaus auf das Gipfelkreuz zu.
Auf der Frauenalpe (3) tut sich dann ein wunderbarer Rundblick in Richtung Julische Alpen, Steiner Alpen, Saualpe und Wölzer Tauern auf. Der Abstieg erfolgt über den im Nordosten liegenden breiten Rücken und führt an der Apollonia-Kapelle vorbei. Wir halten uns links und gehen immer am Zaun entlang, da der Rücken rechts stark abbricht. Vor uns liegen nun zwei kurze Steilstücke, die wir auch links davon umgehen können. Weiter gehen wir geradeaus auf die nächste Kuppe zu (geöffneter Stacheldrahtzaun) und erreichen so den Oberberg (4), 1794 m.

Abstieg über den Rücken bis zum Oberberg

Von hier bis zur Diensthütte ist die Orientierung ohne vorhandene Spuren etwas schwieriger. Zuerst gehen wir wieder durch ein geöffnetes Stacheldrahtzaunstück und auf der linken Seite des Zauns weiter, bis wir zu einer Senke kommen. Wir halten uns links, orientieren uns dabei am Wiesenrand und zweigen dann rechts in den Wald hinein ab, bis wir alsbald zu einem Weg kommen und diesem nach links folgen (meist Spuren sichtbar). An der Diensthütte gehen wir rechts vorbei, kommen dann gleich darauf zur Käsereihütte auf der freien, großen Wiesenfläche und halten uns nun links bergab in Richtung Murauer Hütte (1).

Zu dieser Tour empfehlen wir unsere Wanderkarte Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen - Murau - Sölkpass im Maßstab 1:50 000.

 

Rosenkogel, 1918 m

Auf der Sonnenseite der Niederen Tauern

Der Rosenkogel ist ein bei Schneeschuhwanderern und Skitourengehern äußerst beliebter Berg. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass gleich in der Nähe des Parkplatzes ein Checkpoint für LVS-Geräte steht. Bevor wir die Wanderung starten, nutzen wir gleich die Gelegenheit, um unser LVS-Gerät zu überprüfen. Diese Tour am Rand der Seckauer Alpen ist sowohl für Anfänger als auch Genießer bestens geeignet, da der Anstieg bis zur Loretto­kapelle gleichmäßig ansteigend ist und durchgehend auf Forststraßen ­verläuft. Der kurze Aufstieg auf den Rosenkogel ist dann das i-Tüpfelchen der Tour, denn hier oben kann man den herrlichen Ausblick auf die weiteren Gipfel der Seckauer Alpen ausgiebig genießen.

 

Höhenprofil Rosenkogel

© Rother Bergverlag

Ausgangspunkt: Winterparkplatz Lanz­alm/­Roßbach, 1263 m, von der Gaal, 900 m, ca. 7 km in Richtung Sommertörl zum Parkplatz.
Anforderungen: Leichte Schneeschuhtour, die sich beliebig ausdehnen bzw. verkürzen lässt.
Orientierung: Einfach, meist Spuren vorhanden.
Exposition: Ost, Südost, Süd.
Lawinengefahr: Selten lawinengefährdet.

Landkarte Rosenkogel

© freytag & berndt

Vom Parkplatz (1) führt eine Forststraße zuerst flach und dann moderat ansteigend im Wald in Serpentinen bis zum Sommertörl. Entlang dieses Weges können wir immer wieder die Lorettokapelle (Maria Loretto) und die sanften Almflächen in der Ferne erkennen. Am Sommertörl (2), 1644 m, ist schon unser Tourenziel auszumachen, das Gipfelkreuz des Rosenkogels.

Eine farbenfrohe Holztafel am Sommertörl

Wir halten uns rechts und gehen auf dem Wanderweg 988 in Richtung Rosenkogel und Maria Loretto. Entlang des Weges haben wir einen herrlichen Ausblick auf Gleinalpe, Stubalpe und den naheliegenden Gaaler Höhenzug. An der kleinen Holzkirche Maria Loretto (3), 1817 m, werfen wir einen Blick in den kleinen Kirchenraum, wo wir auch die Möglichkeit haben, uns in ein Buch einzutragen. Dann ziehen wir unsere Spuren Richtung Osten in einem hügeligen, waldfreien Gelände bis zum Speikkogel (4), 1841 m. Nach diesem wunderbaren Abstecher wandern wir wieder an der Lorettokapelle vorbei und nehmen die 100 Hm zum Rosenkogel in Angriff. Wir orientieren uns links am Zaun und gehen in Serpentinen hinauf. Am Ende des Zauns bleiben wir in der Mitte des Hangs und suchen unsere eigene Spur zum Rundgipfel des Rosenkogels (5). 

Am Gipfelkreuz

Der Abstieg erfolgt im Gipfelbereich gleich rechts von der Aufstiegsspur. Nur wenige Meter vom Gipfelkreuz entfernt, zweigt der Wanderweg rechts in den Wald ab. Wir sollten hier unbedingt auf die Markierungen an den Bäumen achten, da sich südlich des Gipfelbereichs steiles, abschüssiges Gelände befindet. Wir folgen dem Wanderweg, bis wir zu einer Holztafel mit der Aufschrift »St. Oswald« kommen, hier gehen wir links auf den Wanderweg 988 und erreichen wieder unsere Aufstiegsspur. Die Forststraße kürzen wir jetzt aber über die Wiese ab, bis wir am Wiesenende wieder auf die Straße stoßen.
Kurz vorm Sommertörl halten wir uns links und steuern auf die freien Wiesenflächen rund um die im Winter geschlossene Sommerhütte (6), 1591 m, zu. Über die Wiese geht es weiter bis zum Forstweg, dem wir nach rechts folgen, bis wir wieder zu unserer Aufstiegsspur gelangen. Wer noch seine eigenen Spuren im Schnee ziehen will, sollte kurz vorm Parkplatz (1) die Forststraße verlassen und die verschneite Hochebene über einen unter der Schnee­decke mäandrierenden Bach ausgehen.

Zu dieser Tour empfehlen wir unsere Wanderkarte Seetaler Alpen - Seckauer Alpen - Judenburg - Knittelfeld im Maßstab 1:50 000.

Guschen, 1982 m

Der Hochwurzenhöhenweg – im Sommer ein Erlebnis, im Winter ein Traum

Diese Schneeschuhtour in den Schladminger Tauern führt über ein Teilstück des Hochwurzen-Höhenwanderwegs, der von der Hochwurzen über die Guschen und das Schiedeck bis zu den Giglachseen führt. Eine aussichtsreiche Wanderung in Richtung Süden, mit zahlreichen Auf- und Abstiegen über Bergrücken, die Abwechslung mit sich bringen. Auf dem Hinweg gehen wir auf die traumhafte Kulisse der Schladminger Tauern zu, und der Rückweg wird begleitet vom Ausblick auf das Dachsteinmassiv mit den drei markanten Gipfeln Torstein, Mitterspitz und Dachstein. Der Heimweg von der Hochwurzen zurück ins Tal hält sogar eine amüsante Alternative zur Gondelfahrt bereit: die 7 km lange Naturrodelbahn. Dazu muss allerdings vor Beginn der Tour an der Talstation ein Schlitten ausgeborgt werden.

Höhenprofil Guschen

© Rother Bergverlag

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Gipfelbahn Hochwurzen, 1130 m, ca. 5 km von ­Schladming, 749 m, entfernt.
Anforderungen: Mittelschwere Schnee­schuhtour mit mäßig steilen Gegenanstiegen.
Orientierung: Sehr einfach, da viele Markierungen und viele Spuren vorhanden sind.
Exposition: Nord, Süd, Nordwest.
Lawinengefahr: Die steilen Hänge sind nach starken Schneefällen und/oder Erwärmung mitunter lawinengefährdet.
Einkehr-/Übernachtungsmöglich­keit: Zahlreiche Möglichkeiten in Schladming; an der Bergstation: Hochwurzenhütte, Tel. +43 3687 61177; Hochwurzenalm, Tel. +43 3687 61666, www.hochwurzen.at.
Tipp: Schneeschuhtelefon: Infos zu weiteren Touren über den Tourismusverband Schladming, Tel. +43 3687 2277722, www.schladming.com.

Landkarte Guschen

© freytag & berndt

Wir schweben zunächst mit der Gondel von der Talstation der Gipfelbahn Hochwurzen (1) zur Bergstation (2), 1849 m, hinauf und haben bereits während der Fahrt, spätestens aber oben an der Bergstation einen wunderbaren Ausblick. Vom Ausstieg gehen wir wenige Meter zur Hochwurzenalm hinunter.

Bevor wir dem in Serpentinen angelegten Wanderweg und den zahlreichen Spuren weiter bergab folgen, haben wir einen freien Blick ins Ober- und Untertal. An der Wegkreuzung biegen wir rechts auf den präparierten Winterwanderweg 60/773 in Richtung Guschen ab, der von naturkundlichen Schautafeln begleitet wird und gut markiert ist. Über den Hüttecksattel (3), 1744 m, den tiefsten Punkt unserer Wanderung, führt der Weg nun über Serpentinen bergauf, bis wir das freie Plateau des Rossfelds (4), 1919 m, erreichen.
Nach einer kleinen Pause bei dem hölzernen Rohrmooser-Gemeindewappen geht es leicht bergab am breiten Rücken entlang bis zum Latterfußsattel (5), 1792 m. Im lichten Hochwald und auf den freien Flächen des Gipfelbereiches bleiben wir wegen der möglichen Wechtenbildung immer links am Rücken und stapfen entlang der Skitourenspur bergauf bis zur Guschen (6). Auf dem Rückweg orientieren wir uns an unseren Aufstiegsspuren, wobei die Weite der Landschaft dazu einlädt, frische Spuren in den Schnee zu zaubern.

Zu dieser Tour empfehlen wir unsere Wanderkarte Schladminger Tauern - Radstadt - Dachstein im Maßstab 1:50 000.

 

© Elisabeth Zienitzer und Silvia Sarcletti, Rother Schneeschuhführer Steiermark

 


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