
Wir wohnen in unseren Gefühlen wie in Häusern. Diese
inneren Landschaften
prägen unsere Entscheidungen und sind das
Ergebnis zahlreicher Einflüsse
von der Geburt bis zum Erwachsenwerden. Wenn
gewohnte Sicherheiten bröckeln
, eine als gegeben vorausgesetzte Welt verschwindet,
verunsichert das die Menschen zutiefst
, ohne dass sie recht wissen, warum. Das nutzen Antidemokraten aus und schüren Angst, denn
Demokratie setzt Vertrauen, Sicherheit und Zuversicht
voraus. Aber das sind Gefühle und nichts, was man rational erlernt oder erklärt bekommen hat. Sie müssen gelebt werden, vital erworben worden sein in der Wirklichkeit. Erst das erlaubt
ein Gefühl von Beheimatung und Zukunftsvertrauen
.
Harald Welzer zeigt, woraus unsere Weltbeziehungen gemacht sind. Und wie wirkungsvoll es für unsere Demokratie wäre, eine
aufgeklärte, zupackende Politik der Gefühle
zu haben.